11 December 2024 HYBRID
GSI/FAIR
Europe/Berlin timezone
Hybridveranstaltung – In Präsenz und online

Informationen zum Vortrag

Dr. Daniel Severin, Dr. Lennart Volz, Esther Menz

Dr. Daniel Severin (l.), Dr. Lennart Volz und Esther Menz vor dem Experimentierspeicherring von GSI/FAIR.
 

Dr. Daniel Severin ist der sogenannte Strahlzeitkoordinator bei GSI und FAIR. Er koordiniert die akzeptierten Experimente und ist die Schnittstelle zwischen den Forschenden und dem Betriebspersonal des Beschleunigers. In der Vorbereitung erstellt er einen detaillierten Zeitplan, der möglichst alle technischen und experimentellen Randbedingungen berücksichtigen und es ermöglichen soll, eine größtmögliche Zahl von Experimenten in der zur Verfügung stehenden Betriebszeit durchzuführen. Er gibt einen Überblick über die im Jahr 2024 durchgeführten Experimente der FAIR-Phase 0 – des GSI/FAIR-Experimentierprogramms, das bereits hervorragende Experimentiermöglichkeiten bietet, während die FAIR-Anlage noch im Bau ist.

Dr. Helena AlbersDr. Helena May Albers ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Kernspektroskopie und Technische Koordinatorin für die NUSTAR-Experimente bei FAIR. Bevor sie 2015 als Postdoc der SHE-Chemie-Gruppe zu GSI/FAIR kam (und später zum KSP wechselte), schloss sie ihre Promotion in experimenteller Kernphysik an der Universität Edinburgh ab und war anschließend als Postdoc aFragmentseparator FRSm Argonne National Laboratory tätig. Ihre wissenschaftliche Arbeit bei GSI/FAIR konzentriert sich auf die Decay-Spectroscopy-Experimente (DESPEC) innerhalb der Experimentsäule NUSTAR, bei denen exotische Isotope – insbesondere solche, die mit dem neuen Erbium-Strahl erzeugt werden – mit dem Fragmentseparator (FRS) getrennt, identifiziert und in einen leistungsstarken Spektroskopieaufbau implantiert werden, wo ihre Zerfallsprodukte gemessen werden können.

Dr. Helena AlbersEsther Menz studierte Physik in Jena und kam zunächst 2017 als Sommerstudentin zu GSI/FAIR. Seit diesen ersten Tagen beschäftigt sie sich mit der Detektion von Teilchen, die bei der Interaktion von Ionen und Elektronen entstehen. Auf das Sommerprogramm folgten eine Masterarbeit und schließlich die Promotion, die sich hauptsächlich mit der sogenannten Dielektronischen Rekombination (DR) befasst.
DR ist ein spezieller Einfangprozess, bei dem freie Elektronen von Ionen gebunden werden, und verschafft Einblicke in die Atomstruktur, aber auch in astrophysikalische Fragestellungen. Diese Experimente finden am CRYRING, dem kleineren der beiden GSI/FAIR-Speicherringe statt und werden von einer Kollaboration von Expert*innen von verschiedenen Instituten und aus mehreren Ländern betreut.
Esther Menz ist gerade dabei, ihre Promotion an der Universität Jena abzuschließen und plant ihre Forschungstätigkeit bei GSI/FAIR fortzusetzten.

TumortherapieDr. Lennart Volz promovierte 2020 in Physik an der Universität Heidelberg. Sein Dissertationsprojekt befasste sich mit der Entwicklung und Anwendung von Heliumionen für die medizinische Bildgebung sowie mit gemischten Ionenstrahlen zur gleichzeitigen Therapie und Bildgebung. Seit 2021 arbeitet er bei GSI/FAIR in der Gruppe Medizinische Physik, in der er seit 2024 die stellvertretende Gruppenleiterposition innehat. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf neuen Konzepten für die Ionentherapie, die die Behandlungsgenauigkeit verbessern und die Kosten-Effizienz erhöhen. Er leitet ein Promotionsthema im EU-Projekt UPLIFT und ist Co-Vorsitzender des Forschungskonsortiums für aufrechte Strahlentherapie und des KI-Komitees der Particle Therapy Co-Operative Group. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Otto-Haxel-Preis für Physik sowie dem Wilhelm-und-Else-Heraeus-Preis für die beste experimentelle Physik-Dissertation an der Universität Heidelberg im Jahr 2020.
Er wird über das erste Experiment mit einem gemischten Ionenstrahl aus Helium- und Kohlenstoffionen berichten. Ein gemischter Ionenstrahl wurde weltweit erstmalig im November 2023 bei GSI/FAIR produziert und für medizinphysikalische Experimente genutzt. Der Strahl aus sowohl Kohlenstoffionen als auch Heliumionen ermöglicht, das Tumorgewebe zu bestrahlen und gleichzeitig die Therapie zu kontrollieren – ein wichtiger Schritt für noch präzisere Behandlungen in der Ionentherapie. Wie man so ein Experiment aufbaut und durchführt und auf welche Stolpersteine man dabei stoßen kann, wird im Vortrag beleuchtet.

Fotos: U. Spillmann, GSI/FAIR; J. Hosan, GSI/FAIR; privat; J. Hosan, GSI/FAIR; G. Otto, GSI/FAIR