Die ultra-schnelle Bestrahlung von Tumoren mit hohen Dosen, die sogenannte FLASH-Radiotherapie, scheint gesundes Gewebe besser zu schonen als etablierte Bestrahlungsmodalitäten, ohne deren Effektivität den Tumor zu bekämpfen zu mindern. Neben dieser noch nicht verstandenen Reduzierung von Nebenwirkungen würde eine schnelle Bestrahlung noch weitere Vorteile im Bezug auf z.B. bewegte Tumore mit sich bringen. Warum also nicht sofort die komplette Strahlentherapie auf „FLASH“ umstellen? Der Vortrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung, mit dem Hauptaugenmerk auf der Teilchentherapie, und diskutiert einige Probleme, die auf dem Weg zu einem klinischen Einsatz gelöst werden müssen.
Christoph Schuy studierte Physik an der Technischen Universität Darmstadt, bevor er 2010 seine Promotionsarbeit in der Abteilung Biophysik bei GSI begann. Während seiner Promotionsarbeit beschäftigte er sich mit kernphysikalischen Fragmentierungsexperimenten mit Relevanz für die Teilchentherapie und den Strahlenschutz im Weltraum. Nach Abschluss seiner Promotion in 2014 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe „Space radiation physics“ der Abteilung Biophysik, deren Gruppenleitung er im Jahr 2024 übernommen hat.
Foto: G. Otto, GSI/FAIR