27 March 2024 HYBRID
GSI/FAIR
Europe/Berlin timezone
Hybridveranstaltung – In Präsenz und online

Informationen zum Vortrag

NeutronensternkollisionAm 17. August 2017 konnten mit den beiden Laser-Interferometern ‘LIGO’ und ‘Virgo’ Gravitationswellen von zwei verschmelzenden Neutronensternen nachgewiesen werden. Zusammen mit den Gravitationswellen wurde ein mehrere Wochen andauerndes Nachglühen im Röntgen- und Radiowellenbereich und eine Kilonova mit Emissionen vom Ultravioletten bis Infraroten in einer noch nie dagewesenen Beobachtungskampagne unter Beteiligung von dutzenden Teleskopen weltweit beobachtet. Die Beobachtung von Gravitationswellen und elektromagnetischer Strahlung in einem einzigen kosmischen Ereignis begründete die ‘Multi-Messenger-Astronomie’. Verschmelzende Neutronensterne gelten schon seit langer Zeit als potentielle Kandidaten für den Entstehungsort von über der Hälfte der Elemente im Periodensystem, von Strontium über die Lanthanoiden bis hin zu Gold und Uran. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Physik von verschmelzenden Neutronensternen, fasst die Beobachtungskampagne von 2017 zusammen und diskutiert Neutronensternverschmelzungen als Entstehungsort der schweren Elemente.

Andreas FlörsAndreas Flörs studierte Physik an der Technischen Universität München und erhielt seinen Abschluss im Jahr 2017. Anschließend begann er seine Promotion am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München. Im Rahmen der Promotion arbeitete er zwei Jahre an der Europäischen Südsternwarte (ESO) und war an der Beobachtungskampagne der ersten Neutronensternverschmelzung beteiligt. Seine Promotion schloss er 2020 ab und erhielt dafür den Kippenhahn-Preis des Max-Planck-Instituts für Astrophysik. Er ist Alumnus des Max-Weber-Programms in Bayern. Seit 2021 arbeitet er bei GSI/FAIR an Computermodellen der Struktur schwerer Atome sowie an Strahlungstransportsimulationen für Kilonovae.
 

Foto: Dana Berry, SkyWorks Digital, Inc. (o.), A. Flörs (u.)