15 February 2023 HYBRID
GSI/FAIR
Europe/Berlin timezone
Hybridveranstaltung – In Präsenz und online

Informationen zum Vortrag

Seit der Entdeckung der Röntgenstrahlung durch Wilhelm Conrad Röntgen und der Radioaktivität durch Henri Becquerel vor mehr als 100 Jahren wurden große Fortschritte im Verständnis und in dem Nutzen von ionisierender und radioaktiver Strahlung erzielt. Unter anderem ist es nun möglich, radioaktive Strahlung nicht nur zu messen, sondern in drei Dimensionen (3D) sichtbar zu machen. Diese Entwicklung basiert auf Fortschritten im Nachweis von Gammastrahlung und Neutronen wie auch Technologien, die man zum Beispiel in der Steuerung autonomer Systeme wie selbstfahrende Fahrzeuge benötigt. Diese Technologien ermöglichen es, radioaktive Strahlung in 3D in Echtzeit mit Instrumenten sichtbar zu machen, die unter anderem auf Robotern und Drohnen ohne Gefährdung einer bedienenden Person eingesetzt werden können. Sie spielen mittlerweile eine Rolle in dem Vermessen von radioaktiver Kontamination in Fukushima und in der Kontrolle und Sicherheit in kerntechnischen Anlagen und helfen, die Konversation über radioaktive Strahlung zu vereinfachen.

Professor Dr. Kai Vetter ist Professor im Department of Nuclear Engineering an der University of California, Berkeley, und Faculty Senior Scientist am Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL), wo er das Applied-Nuclear-Physics-Programm leitet. Nach der Promotion am Institut für Kernphysik der Goethe Universität in Frankfurt arbeitete er am LBNL und am Lawrence Livermore National Laboratory an Fragestellungen in der Kernphysik und an der Entwicklung von neuen Konzepten von Strahlungsdetektoren. Seit 2008 ist er Professor an der UC Berkeley und hält ein Joint Appointment mit LBNL. Seine Forschung beinhaltet die Entwicklung neuer Konzepte im Nachweis von Gamma-Strahlung und Neutronen und deren Anwendungen im Bereich der medizinischen Forschung, der nationalen Sicherheit und in der Grundlagenforschung. Als Reaktion auf die Ereignisse und seiner Aktivitäten um den Reaktorunfall am Dai-ichi-Kraftwerk in Fukushima in Japan, gründete er das Institute for Resilient Communities, zum einen, um eine Informationsplattform zu Fragen der radioaktiven Strahlung zu etablieren und zum anderen zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Bürgern, Medien und Experten hinsichtlich kerntechnischer Fragen. Professor Vetter ist Fellow der American Physical Society. Er erhielt zwei Auszeichnungen von der American Nuclear Society für seine Arbeiten und Bemühungen nach dem Unfall an dem Dai-ichi-Kraftwerk in Fukushima im März 2011. Außerdem ist er Mitbegründer von Gamma-Reality Inc.