Wissenschaft für Alle

Wer strahlte denn da? - Einblick in den wissenschaftlichen Experimentierbetrieb an GSI/FAIR in 2021

by Daniel Severin (GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH(GSI)) , Frank Herfurth (GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH(GSI)) , Sebastian Raeder (GSI, Darmstadt) , Zsuzsanna Slattery-Major (GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH(GSI))

Europe/Berlin
Description

Die vier Referent*innen geben einen Überblick über die Experimente, die in 2021 an den Beschleunigeranlagen von GSI/FAIR stattgefunden haben, und stellen drei Beispiele im Detail vor:

Daniel SeverinDr. Daniel Severin ist der sogenannte Strahlzeitkoordinator bei GSI und FAIR. Er koordiniert die akzeptierten Experimente und ist die Schnittstelle zwischen den Forschenden und dem Betriebspersonal des Beschleunigers. In der Vorbereitung erstellt er einen detaillierten Zeitplan, der möglichst alle technischen und experimentellen Randbedingungen berücksichtigen und es ermöglichen soll, eine größtmögliche Zahl von Experimenten in der zur Verfügung stehenden Betriebszeit durchzuführen. Er gibt einen Überblick über die im Jahr 2021 durchgeführten Experimente der FAIR-Phase 0 – des GSI/FAIR-Experimentierprogramms, das bereits hervorragende Experimentiermöglichkeiten bietet, während die FAIR-Anlage noch im Bau ist.

Zsusanna MajorDr. Zsuzsanna Major studierte Physik in Budapest und promovierte anschließend in Bristol (England) im Bereich der Festkörperphysik. Seither beschäftigt sie sich mit der Erzeugung, Vermessung und Anwendung von ultrakurzen, hochintensiven Laserpulsen im Bereich der Laser-Plasma-Wechselwirkung. Nach einigen Jahren am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ist sie nun bei GSI am Hochenergielaser PHELIX und in der Abteilung Plasmaphysik aktiv. In ihrem Experiment nutzt sie lasererzeugte Röntgenblitze zur Untersuchung von heißer, dichter Materie, die durch Einwirkung des GSI-Schwerionenstrahls erzeugt werden kann. Diese seit Kurzem verfügbare einzigartige Kombination von Schwerionenstrahlen und hochenergetischen Laserpulsen macht die Erkundung solcher Extremzustände von Materie, wie sie zum Beispiel im Inneren von Sternen vorkommt, im Labor möglich.

 

Sebastian RaederDr. Sebastian Raeder promovierte 2011 in Mainz über den Spurennachweis von und die Laserspektroskopie an exotischen Atomen. Auf die Promotion folgten Postdoc-Aufenthalte in Vancouver (Canada) und in Leuven (Belgien). Seit 2015 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei GSI und forscht am „Separator for Heavy Ion Reaction Products“ (SHIP) zur Struktur der schwersten Elemente. Sie können weltweit nur an wenigen Anlagen wie dem SHIP-Separator bei GSI hergestellt und anschließend untersucht werden. Durch die geringen Produktionsraten dieser synthetischen Elemente sind ihre Eigenschaften nur begrenzt bekannt. Deshalb wird durch ein Experiment zur Laserspektroskopie hinter SHIP die Atomstruktur der erzeugten Teilchen detailliert untersucht, um Fragestellungen zur Kern- und Atomphysik der schwersten Elemente zu bestimmen.

 

Dr. Frank Herfurth studierte Physik in Leipzig und Heidelberg, wo er im Jahr 2001 seine Promotion erhielt. In seiner Arbeit in Kooperation mit GSI ging es um die Konstruktion und den Einbau eines Strahlkühlers und Bunchers am Penningfallen-Massenspektrometer ISOLTRAP, das sich am CERN in der Schweiz befindet. Dementsprechend schloss sich ein zweijähriger Forschungsaufenthalt dort zum Betrieb von ISOLTRAP an. Im Jahr 2004 kehrte er zu GSI zurück, seit 2008 leitet er den HITRAP-Ionenbremser und baut die zugehörige Penning-Falle auf. Seit 2012 ist Herfurth verantwortlich für die Installation des Speicherrings CRYRING hinter dem Experimentierspeicherring ESR von GSI, der ein schwedischer In-Kind-Beitrag zu FAIR ist. Er wird über die Experimente an dem mittlerweile in Betrieb genommenen CRYRING berichten.

Aufgrund der Corona-Pandemie können unsere Vorträge momentan nicht als Präsenzveranstaltungen stattfinden. Um die Reihe dennoch fortzusetzen, haben wir uns entschieden, bis zu einer Änderung der Lage stattdessen virtuelle Vorträge anzubieten. Die Vorträge finden als Videokonferenzen statt.

Für die Einwahl ist ein Endgerät mit Internetzugang (z. B. PC, Tablet, Mobiltelefon) sowie ein Browser oder alternativ die Software/App „Zoom“ erforderlich.

Link zur Einwahl:
www.gsi.de/wfa-virtuell
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Alle weiteren Informationen zur Einwahl finden Sie unter auf der Veranstaltungswebseite unter www.gsi.de/wfa.

Organized by

Carola Pomplun, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit GSI/FAIR